Hörtests für Kinder und Neugeborene

Seit 2009 werden im Rahmen eienes Neugeborenen-Hörscreenings alle Neugeborenen in der Bundesrepublik Deutschland auf Hörstörungen abgecheckt. Dadurch kann eine vorhandene Hörstörung frühestens erkannt und auch so früh wie möglich behandelt werden. Richtig Hören ist eine wichtige Voraussetzung für die normale Sprachentwicklung.

Hörprobleme früh entdecken und behandeln

Das Gehör und die Sprache hängen ganz eng zusammen: Wer nämlich die Wörter nicht hören kann, dem ist es nicht möglich sie nachzuahmen. In der Folge wird das Sprechen lernen erschwert oder gar nicht möglich. Die Grundlagen die Sprache zu erwerben, werden im ersten Lebensjahr gelegt. Ohne Neugeborenen-Hörscreening können Eltern vorhandene Hörprobleme des Kindes nur dann erkennen, wenn Sprachentwicklung ausbleibt oder spät erfolgt. Dann ist das Kind meist bereits 2,5 Jahre alt. Bis eine sichere Diagnose gestellt ist und die Therapie beginnt, sind wertvolle Monate verstrichen. Eine nicht wieder gutzumachende Verzögerung, denn wenn ein hörgeschädigtes Kind später behandelt wird, sind die Folgen gravierend.
Umso wichtiger ist es, schon drei Tage nach seiner Geburt beim Baby einen Hörtest durchzuführen. Hat das Baby ein Hörproblem, dann wird es bereits mit 3 Monaten mit einer Hörhilfe versorgt und damit besteht die Chance, dass sich die Sprachentwicklung normal vollzieht. Ist das Neugeborenen Hörscreeing auffällig, ist es wichtig einen Neugeborenen Hörtest beim HNO durchführen zu lassen.

Was wird bei einem Hörtest gemacht?

Das Hörscreening beim Baby sieht unangenehm aus. Das Baby ist dabei jedoch völlig schmerzfrei. Der Test dauert nur wenige Minuten und kann sogar durchgeführt werden, wenn das Kind schläft. Dem Baby wird mittels einer Sonde ein ganz leiser (35dB) Ton ins Ohr eingespielt, dabei misst der Arzt die Reaktion des Innenohrs. Die gesamte Untersuchung dauert circa zwei Minuten. Ist das Testerergebnis auffällig, liefert die Hirnstammaudiometrie weitere Informationen. Hierbei werden dem Kind Elektroden an Kopf und Ohren angebracht, die eine Hörstörung über Hirnströme sichtbar anzeigen. Wichtig ist, dass beide Ohren gute Werte zeigen.